In zahlreichen Gemeinden der Wallonischen Region wurde am Samstag Frühjahrsputz gehalten, so auch in Büllingen, wo Klein und Groß auf den Beinen waren.
Von Chantal Scheuren (GrenzEcho vom 26.03.)
Mülltrennung ist für umweltbewusste Bürger und Gemeinden eine Selbstverständlichkeit. Abfälle, die nicht verwertet werden können, kommen in den Müllsack, den Containerpark oder, wie in der Eifel üblich, auf den Komposthaufen. Dennoch landet Unrat zu oft dort, wo er nicht hingehört: in Straßengräben, auf Grünflächen, Spielplätzen und Feldwegen.
Am Samstagmorgen, um 9 Uhr, fanden sich zahlreiche Kinder, Jugendliche, Junggesellen, Elternräte und Mitglieder der Verkehrsvereine in sieben Ortschaften der Gemeinde Büllingen an den vereinbarten Treffpunkten ein. Von dort starteten sie in Grüppchen mit Mülltüten und, für alle Verkehrsteilnehmer gut sichtbar, in Leuchtwesten die Suche nach Unrat auf den vorab festgelegten Wegstrecken.
Die Gemeinde hatte in Zusammenarbeit mit der AIVE und der Wallonischen Region zu der Aktion aufgerufen.
Bei strahlendem Sonnenschein erschien die Aktion den Helfern jedoch nicht wie Arbeit, sondern eher wie ein Spaziergang.
Die gute Nachricht: Es wurde weitaus weniger gefunden als in den letzten Jahren.
Der erfreuliche Grund hierfür: Sie fanden deutlich weniger Müll in der freien Natur als in vergangenen Jahren.
Die Straßenverwaltung MAT hatte die Regionalstraßen im Vorfeld der Aktion von Abfällen befreit, doch auch in der Nähe der anderen Straßen wurde wenig achtlos Weggeworfenes gefunden. Besonders innerhalb der Dörfer ist das Bewusstsein für saubere Straßengräben und Freiflächen groß. Es ist verpönt, seinen Abfall innerhalb der Ortschaft zu hinterlassen. Zwischen den Dörfern sieht es zuweilen anders aus. Neben Flaschen, Plastikmüll und Getränkedosen fand eine Gruppe aus Büllingen eine Bratpfanne und ein Nummernschild. Ebenso hatten einige Umweltverschmutzer Reifen und ein altes Fass illegal in der Natur entsorgt. Mitglieder des Junggesellenvereins Mamma’s Lieblinge hatten ihre liebe Mühe, die mitgenommenen Mülltüten zu füllen. Auf dem Weg zwischen Krinkelt und Mürringen, in Richtung Narzissenwiesen, befand sich glücklicherweise kaum Unrat, sodass diese Route schon um 10.30 Uhr abgeschlossen werden konnte.
Das Engagement von Helfern wie Alfred Habsch, der schon in der Woche vor der Müllsammelaktion die Straße zwischen Honsfeld und Büllingen sowie die Nebenwege gesäubert hatte, ist unerlässlich. Bürgermeister Friedhelm Wirtz bedankte sich beim abschließenden Mittagsimbiss in der Feuerwehrhalle bei dem 83-Jährigen, der seit seinem Renteneinstieg vor nunmehr 25 Jahren beim Frühjahrsputz seines Dorfes aktiv ist.
Umweltbewusstsein ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage der Einstellung. Die rege Beteiligung der Kinder am Umweltaktionstag spricht ebenfalls dafür. Mit der Unterstützung ihrer Lehrer räumten Primarschüler und einige Kindergartenkinder Müll weg, den sie selbst nicht hinterlassen hatten.
In puncto Gemeinschaftssinn sind sie ein Vorbild, denn eine saubere Umgebung ist im Interesse aller und trägt zur Steigerung der Lebensqualität bei.