In diesem Schuljahr nahm unsere Klasse am Projekt „ACTION! Vom Drehbuch zum fertigen Film“ (Kultur macht Schule) teil. An 5 Vormittagen besuchte uns Herr Jean-Marie Richter von ArTiVi, um mit uns zusammen einen Film zu drehen. Bei diesem Atelier waren wir Schüler die Macher, mit folgenden Aufgaben: Drehbuch schreiben, Regie führen, Kamera bedienen, Ton nehmen, Licht setzen, Film schneiden und vertonen etc.
Herr Richter erklärte, dass das Wichtigste beim Filmedrehen die Illusion sei; dass man mit Hilfe von Bildern in eine Geschichte eintauchen kann. Aber bevor es ans Drehen ging, wurden uns die wichtigsten Regeln und Informationen erklärt und worauf man alles achten muss. Wichtig sind
- die Einstellungsgröße – die Kamera bestimmt die Bildgröße. Es gibt die Totale, Halbtotale, amerikanisch, nah, groß…
- die Perspektive – der Blickwinkel der Kamera. Hier spricht man von Normalsicht, Untersicht, Obersicht, Dreh auf Augenhöhe, Over-shoulder, Kamera bewegt sich… Ein wichtiges Hilfsmittel ist hierbei das Stativ. So kann man schnelle Schwenker machen.
- die Beleuchtung/das Licht – hier werden verschiedene Lichtstimmungen eingefangen. Man spricht auch von low key, high key, aufhellen und einiges mehr.
- der Filmschnitt (der Cut) – mit Hilfe eines Computerprogramms wird der Film zusammengestellt. Die einzelnen Szenen werden in die richtige Reihenfolge gebracht. Hier achtet man auf Anschlussfehler, Schnittrhythmus, Schnitteffekte, Blende, harter Schnitt.
- der Ton – die richtige Akustik oder der Klang wird mit Hilfe eines Stab- und Richtmikrofons aufgenommen. Man spricht auch vom O-Ton, vom Off-Ton oder Sound Design.
Nach viel Theorie kam dann die Praxis dran. Wir lernten das Equipment genauer kennen. Wir hantierten mit Kamera und Ton und durften kleine Filme von unseren Mitschülern drehen. Jeder Schüler durfte alles einmal ausprobieren.
Dann ging es ans Drehbuch-Schreiben. Zuerst sammelten wir Filmideen wie z.B. Diebstahl, Überfall, Detektiv, Krimi und vieles mehr. Dann einigten wir uns auf eine Detektivgeschichte. Grob wurde das Drehbuch skizziert. In mehreren Deutschstunden wurde später das Drehbuch mit den Dialogen geschrieben.
Am 1. Drehtag drehten wir mit einem „Green-Screen“ in der Klasse. Nach Wiederholung der wichtigsten Dinge (Kamera, Ton…) wurden die Szenen (mit Klappe) gedreht und „eingefangen“.
Am 2. und 3. Drehtag ging es nach draußen. An verschiedenen Drehorten im Dorf wurde unser erworbenes Wissen ausprobiert und umgesetzt. Die Schauspieler konnten ihren Text, Kamerafrau, Tontechniker und Regisseur waren bereit. Jedoch mussten einige Szenen ein paar Mal neu gedreht werden und die Schauspieler sowie die Filmcrew stellten fest, dass es viel schwieriger, anstrengender und aufwendiger ist als man denkt. Wir stellten fest, dass „Filme machen“ viel Arbeit ist.
In einem letzten Schritt wurde der Film dann am Computer mit einem speziellen Programm geschnitten. Herr Richter zeigte uns an Beispielen unserer gedrehten Szenen, wie und was alles möglich ist.
Wir teilten uns in 3 Gruppen ein, denn es wurden ein Trailer, der Hauptfilm und der „Green-Screen-Film“ geschnitten. Zum Schluss wurden alle Szenen in die richtige Reihenfolge gebracht, Soundeffekte eingebaut und der fertige Film auf DVD gebrannt. Außerdem ist unser Film auf dem Ostbelgienkanal zu sehen.